Bericht über die BaWü Senioren von Ottmar Heiler / Viezpräsident des Badischen Leichtathletikverbandes
Baden-Württembergische Meisterschaften Wurffünfkampf Senioren 2018
h. In Igersheim in der Nähe von Bad Mergentheim wurden am vergangenen Wochenende die letzten Stadionmeisterschaften dieser Saison ausgetragen. Bei angenehmen Temperaturen gelang es manchem der 26 Senioren und 6 Seniorinnen aus Baden und Württemberg immer wieder, die aktuellen Bestleistungen abzurufen, obwohl wie in Mehrkämpfen vorgeschrieben lediglich 3 Versuche des Kugelstoßens, Hammer-, Gewicht-, Speer und Diskuswerfens zur Verfügung standen. Nicht wenige Wettkämpfer kamen erst vor wenigen Tagen von den Weltmeisterschaften in ihren Altersklassen aus Malaga zurück und profitierten von der „Nachform“ dieses zweiwöchigen Topereignisses. Nach gut 6 Stunden Wettkampfdauer konnten Anita Bayha-Zaiser als Seniorenwartin des WLV und Ottmar Heiler als Vizepräsident des BLV nicht nur den erfolgreichen Sportlern gratulieren sondern auch dem 1. FC Igersheim mit Sportchef Heinz Losert als rührigen und umsichtigen Ausrichter und den zahlreichen kompetenten Kampfrichtern aus der Region herzlich danken.
Mit 85 Jahren war Wendelin Acker vom TSV Burladingen als mit Abstand Ältester am Start. Bereits vor wenigen Wochen war er mit fast 500 Punkten Vorsprung in Zella-Mehlis deutscher Meister in diesem vielfältigen Mehrkampf geworden. Im Ländle konnte er seine Punkte aus Thüringen fast exakt bestätigen und holte sich mit sehenswerten Leistungen den nächsten Titel ab. Der überaus rüstige und immer gut gelaunte Senior von der Alb schleuderte den Hammer auf 30,25 m, stieß die Kugel mit 10,06 m ein weiteres Mal über die begehrte 10 m Marke, ließ den Diskus auf 21,45 m segeln, brachte den Speer auf 14,98 m und drehte das Wurfgewicht auf ansehnliche 11,36 m, was ihm in der Endabrechnung 3784 Punkte bescherte.
Die Altersklasse M 75 gewann Walter Müller vom TSV Urach mit 2985 Zählern vor Günther Braun vom TSV Crailsheim (2715), Horst Häusler vom VFL Herrenberg (2536) und Karl Klaiber vom TSV Gauselfingen (2478). Leider konnte der vielfache Weltmeister Hermann Albrecht aus Satteldorf wegen eines langwierigen Rheumaleidens nur als fachkundiger Zuschauer das Geschehen in Igersheim verfolgen. Man sah ihm an, dass das Feuer immer noch in ihm lodert und er für neue Auftritte in der kommenden Saison in Lauerstellung ist.
Enger war die Entscheidung in der mit 7 Teilnehmer am stärksten besetzten Altersgruppe M 75. Josef Halder von der Spvgg Rommelshausen – LA Kernen setzte sich mit 3327 Punkten gegen Reinhold Keller von der LG Neckar-Enz durch, der 3274 Zähler bilanzieren konnte. In der M 70 lag Klaus Breimaier von der LG Glems mit 2500 Zähler exakt 200 Punkte vor Gerhard Höschele von der KSG Gerlingen.
Siegfried Greiner von der TG Nürtingen hatte bei den deutschen Meisterschaften im Sommer als undankbarer Vierter nicht seinen besten Tag erwischt. In Igersheim klappte es diesmal weitaus besser, obwohl er in einigen Disziplinen immer noch Luft nach oben hatte. Mit starken 3408 Punkten setzte sich der Techniker klar gegen Ottmar Heiler von der LG Baar durch.
Einen bärenstarken Eindruck hinterließ Hartwig Vöhringer von der LG Rems-Welland. Mit 31,08 m beim Hammerwerfen, 11,95 m mit der Kugel, 44,27 m mit dem Diskus, 44,08 m mit dem Speer und 13,78 m mit dem 9 kg schweren Stein blieben für ihn in der M 60 stolze 3586 Punkte.
Während Harald Michel von der LG Hohenlohe als einziger Teilnehmer der M 55 leichtes Spiel hatte, war die Auseinandersetzung in der nächstjüngeren Altersgruppe bei 10 Teilnehmern ungleich höher. Allein 6 Werfer stellte die LG Freiberg, die damit auch die beiden Siegplätze in der Mannschaftswertung unter sich ausmachte. Diese LG stellte mit Volker Wagenknecht (2725) und Thomas Lindenmayer auch die beiden Besten.
Mit den schweren Gewichten der Aktiven hatten sich die Teilnehmer der M 45 und der noch jüngeren Altersgruppen auseinanderzusetzen. Dirk Fischer hatte in allen 5 Disziplinen die Nase gegen Hans-Martin Bruder vom TV Oberhaugstett vorne, der mit 2459 Zählern klar hinter dem Kraftbündel aus dem TB Neuffen war, der mit 3056 Punkten deutlich über der begehrten 3000 Punktemarke lag.
In der M 40 waren die 3 Männer der LG Freiberg unter sich. Nils Reuschenbach führte sein Team mit Sebastian Tischler und Carsten Huber zum Mannschaftstitel. Spannend war wie im vergangenen Jahr der Zweikampf in der M 35 zwischen Maik Arendt von der LG Baar und Tobias Bühner von der LG Staufen. Letztendlich gaben die starken 51,08 m im Speerwerfen den Ausschlag zu Gunsten des Schwarzwälders, der sich auf 2393 Zähler steigern konnte.
Bei den Frauen erzielte Teodora Albrecht von der Spvgg Satteldorf in der W 70 mit 3788 Punkte ein herausragendes Ergebnis, wobei sie vor allem in den Drehwürfen brillierte. Zweite wurde Margot Bernhard vom VFL Sindelfingen. Die deutsche Meisterin Claudia Vollert von der LG Radolfzell verbesserte ihre Punktzahl von den nationalen Titelkämpfen recht deutlich auf 3748 Zähler. Im Hammerwerfen hatte sie bei exakt 30 m besonderen Grund zur Freude. Zweite wurde Lisbeth Greiner von der TG Nürtingen. In der W 45 war Ulrike Schiele von der Unterländer LG einzige Starterin und lieferte mit 233 Punkten ein achtbares Ergebnis ab. Als Gaststarterin, sie wechselte von Sindelfingen in ihre neue Heimat zum TV St. Wendel, brachte es Sabine Grißmer auf 3141 Punkte.
Die Athleten, denen am Ende einer langen Saison noch nicht ganz die Puste ausgeht, können an gleicher Stelle in den nächsten Tagen noch einmal nachlegen. Vielleicht gelingt ihnen kurz vor „Toresschluss“ (Abschluss des Statistikers) noch der eine oder andere goldene „Goldene Schuss“. Im kommenden Jahr bewirbt sich Igersheim erneut für diese Meisterschaften. Um ein Überschneiden des Termins mit einer Meisterschaft des Rasenkraftsportverbandes zu vermeiden wurde intern der Termin bereits jetzt auf den 5. Oktober festgezurrt.
Ergebnisse unter LADV oder auf den Ergebnisseiten des BLV und WLV
Ottmar Heiler