Dass es nicht immer nach Wunsch geht, hat Jennifer dieses Jahr schmerzlich erfahren müssen. Startete sie noch bei den Württembergischen Hallenmeisterschaften im Kugelstoßen mit einer Verbesserng von fast einem Meter auf das Vorjahr und zeigte somit, dass sie ein hartes und vielversprechendes Wintertraining absolviert hatte, begann danach eine Verletzungsphase die einfach nicht enden wollte. Trotzdem bewies sie Kampfgeist und gab trotz aller Rückschläge nie auf. Doch die tolle Betreuung und der großen Einsatz von den Physiotherapeuten des Olympia-Stützpunktes in Tauberbischofsheim ermöglichte immer wieder die Teilnahme an Meisterschaften, Jenny war zwar immer in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, aber zeigte sich trotzallem als eine Kämpferin. So erreichte sie unteranderem dreimal einen Vizetitel und 2x eine Bronzemedallie bei den Württembergischen Meisterschaften der U18 und U20. Bei den Süddeutschen und Deutschen Winterwurf wurde sie jeweils vierte und bei den Deutschen Sommermeisterschaften erreichte sie den 8. Platz. Diese Ausbeute erreichte sie, obwohl sie bei keinem dieser Wettkämpfe schmerzfrei war und zusätzlich noch dem jüngeren Jahrgang der Altersklaase U18 angehört. Und das wurde vom DLV mit dem D/C-Bundeskader belohnt. Am 1. November bestätigte der Bundesausschuss Leistungssport des Deutschen Leichtathletik-Verbandes Jennys Berufung in den D/C-Bundeskader.
Zeitgleich erfolgte auch die Einladung in das 19. Fair-Play-Camp in das Bundesleistungszentrum nach Kienbaum. Nach einer fast 8 stündigen Anreise wurden die Sportler vom Jugendmasskottchen Jule begrüßt und dann ging es gleich los. Es folgten Informationsveranstaltungen unter anderem über die Klärung des Begriffes „Doping“ bis zu Dopingkontrolle. Auch der Athletentalk mit Julia Ritter, Fair-Play-Camp-Teilnehmerin 2013 und U18-Weltmeisterin im Kugelstoßen informierte und motivierte die Zuhörer.
Erstmal mussten die Athleten sich den unterschiedlichsten Tests in ihren Disziplinen stellen, hier wurde ihre psychische Belastbarkeit, Ausdauer, Koordination und Kraftfähigkeit getestet. Hierzu schrieb der DLV „Alle Athleten waren dabei sehr diszipliniert und haben gute Leistungen erbracht.“
Weiter wurde die Unterdruckkammer mit ihren Trainingsmöglichkeiten, die zur Leistungssteigerung zu DDR-Zeiten diente, gezeigt und die Entwicklung des Bundesleistungszentrum erläutert.
Am Abend ging es dann zum Kennenlernen und zur Entspannung in die Sporthalle, hier wurde z.B. für die „Praxiserfahrung Inklusion“ Geschick und Teamfähigkeit getestet. Beim Blindenfussball, wo man alleine auf sein Gehör vertrauen muss, hatten alle viel Spass.
Jenny durfte ebenfalls bereits im Juli an dem Nationalen Jugendlager in Kassel teilnehmen. Dieses Jugendlager wird auch jedes Jahr vom Deutschen Leichtathletik Verband anlässlich der Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen veranstaltet und ist eine Anerkennung des DLV für sportliche Leistungen, hier darf jeder Landesverband 4 erfolgreiche Athleten hinschicken. Für Württemberg durften die zwei Deutschen U16 Meister des Vorjahres, Jennifer Seher und Luca Mazzei sowie Mara Neininger und Sharonbright Enow Abio mitgehen.
Neben den vielen tollen Angeboten für die jungen Sportler, die das Teamgefühl förderten, war das hautnahe Miterleben der Meisterschaften einzigartig. Jenny, wie auch alle anderen konnten sie dann in der Gemeinschaft ganz auf ihre Vorbilder konzentrieren und den Wettkanpf miterleben. Das größe Highlight für Jenny war eine Fragerunde mit dem sympatischen Olympiasieger von Rio im Speerwurf Thomas Röhler, der sich sehr viel Zeit für die jungen Athleten nahm und jede Frage freundlich beantwortete. Danach erfüllte er sogar noch alle Selfiewünsche, was die Jugendlichen im Camp sehr beeindruckte.
Dank der guten Trainingsbedingungen im FC Igersheim und der kompetenten und freundlichen Unterstützung des Vital Park in Bad Mergentheim, kann sich Jennifer gut für das kommende, und hoffentlich verletzungsfreie, Jahr konzentrieren und dann wieder zuschlagen. Die Motivation stimmt auf jeden Fall.