Am Fuß des Rila Gebirges auf rund 2000m Höhe liegt die Sportsnaja Basa Belmeken, das Leistungszentrum Bulgariens für Leichtathletik, Langlauf, Bialthlon, Ringen, Radsport, Rudern, Kanu und viele weitere Sportarten. Umgeben von herrlicher Natur und weit weg von jeglicher Ablenkung kann man sich hier voll auf den Sport konzentrieren.
Der Bundestrainer Ron Weigel, selbst Medailliengewinner bei olympischen Spielen, hatte seinen Truppe hier versammelt, um den letzten, sehr anspruchsvollen Belastungsblock vor Olympia in Angriff zu nehmen.
Zwischen 20 und 40km lagen die Trainingsstrecken für den Vormittag, abgerundet durch lockere 10km am Nachmittag sowie allgemeine Athletik und Beweglichkeitstraining. Zur Unterstützung der Regeneration kamen Saunagänge, Aufenthalte im Kältebecken und selbstverständlich auch Physiotherapie zum Einsatz. Belastungsreaktionen bleiben bei diesen Intensitäten natürlich nicht aus, so dass zur Wiederherstellung der Belastbarkeit vielfältige Maßnahmen ergriffen wurden. Im engen Austausch zwischen Bundestrainer und Physio, der ebenfalls die A-Lizenz Lauf/Gehen erworben hat, wurden dann die Behandlungs- und Trainingseindrücke ausgewertet, und wenn nötig die Belastungsreize für die Athleten angepasst. So ist es gelungen, alle gesund durch die 3 Wochen zu bringen bei Christopher Linke, derzeit Deutschlands bestem 20km Geher, waren es sogar 4 Wochen. Die Rückanpassung ist bei allen gut verlaufen, die geplanten letzten Trainingsreize in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung letzte Woche in Kienbaum konnten alle umgesetzt werden, und am Freitag ging es dann los nach Rio. Carl Dohmann geht die 50km, die erst am Abschlusswochenende angesetzt sind, so dass er später anreist. Carl Dohmann und Thorsten Heß vertraten beide die Farben Baden-Württembergs im Nationalteam, sein Heimatverein ist der Sc Heel Baden Baden, während alle anderen in Potsdam trainieren. Wir kennen uns seit 2009, da sind wir uns im Trainingslager in Cervia (Ita) begegnet und habe ihn, wie auch jetzt, bei seinen Trainingseinheiten mit dem Fahrrad begleitet, Getränke gereicht, Hunde und Kühe abgewehrt und ihm den Weg frei gemacht, der durch Bahnradsprinter, Biathleten auf ihren Skirollern, Wanderer und PKW gut frequentiert war.
630km hat Carl in den 3 Wochen heruntergespult, persönliche Bestleistungen über verschiedene Distanzen in der Höhe aufgestellt, und sich so auf ein neues Leistungsniveau gebracht. Wenn man hautnah dabei ist und sieht, was geleistet wird, wie hart trainiert wird, dann wünscht man diesen Athleten und ihren Trainern von Herzen, dass sie gesund bleiben und es dann auch im Wettkampf zeigen können. Ich werde Ihnen auf jeden Fall die Daumen drücken und nach Möglichkeit vor dem Fernseher sitzen, und hoffen, dass sie sich in Bestform präsentieren können.
TH