Wie für alle begann das Jahr auch für mich mit dem Januar, allerdings in Kienbaum. Dort kamen über 100 B-Lizenz Trainer zusammen, um in den verschiedenen Disziplinbereichen ihre A-Lizenz Ausbildung zu beginnen. 5 Tage lang standen uns fast alle Bundestrainer des DLV zur Verfügung, sowohl in Theorie als auch in Praxis, und gaben ihr Erfahrungswissen und aktuelle Forschungsergebnisse kund. Besonders aufmerksam wurde das Auditorium immer dann, wenn die jeweiligen Nähkästchen aufgemacht wurden, und die eine oder andere „Hintergrundinformation“ mitgeteilt wurde. Neben einem dicken Bündel an Unterlagen und umfangreichen Downloads zum nacharbeiten, bekamen wir auch alle unsere Themen für die Zulassungsarbeit mit auf den Weg. Jeder A-Lizenz Anwärter musste in seinem Disziplinblock eine detailierte Trainingsplanung verfassen, die Ergebnisse werten und Perspektiven für die weitere Leistungsentwicklung anbieten. 3 Wochen vor dem Einsendeschluss war diese dann erstellt und in Papierform als auch in elektronischer Form dem Prüfungsausschuß zugesandt. Jetzt hieß es abwarten. Mit deutlich erhöhtem Puls wurde dann die mit Spannung erwartete Email angeklickt, um zu erfahren, ob dieser Prüfungsteil bestanden wurde. Der Schlusssatz,“ wir freuen uns sie zum Prüfungslehrgang einzuladen“ ließ die Anspannung weichen. Diese Etappe war also geschafft, ebenso akzeptiert wurden die 20 Hospitationsstunden und Berichte, die ich während des DLV-Höhentrainingslagers in Flagstaff/USA absolviert und verfasst hatte. 2 von 3 geschafft, durchatmen. Wenige Tage später kamen Unterlagen zur Prüfungsvorbereitung, die allesamt durchgearbeitet wurden, um das eigene Wissen anhand der Fragestellungen zu sichten und aufzubereiten. Gut vorbereitet, wenn auch mit dem gebührenden Respekt, ging es dann vom 20.09. bis zum 22.09.2013 in die DLV Akademie nach Mainz. Grundsatzreferate zu Doping, Pädagogik, Leistungsentwicklung und zur Position des Sports und seiner Verbände innerhalb des gesellschaftlichen Umfeldes bildeten den Rahmen des abschließenden Prüfungsgesprächs. Hier galt es seine Trainingsplanung argumentativ zu verteidigen, selbstkritisch zu prüfen und sich darüber hinaus an einem offenen Dialog zu Methodiken der Leistungsentwicklung im Laufsport allgemein zu beteiligen. Wieviel Laufen? Welchen Anteil sollen Tempoläufe haben? Welche Trainingsmittel setzen sie wann zur Formausbildung ein? Ernährung, Krafttraining, Höhentrainingslager u.v.m. wurden als Themen angesprochen und von den vier Lizenzanwärtern erörtert. Nach einer Bedenkzeit der Prüfungskommission dann die Gratulation an die gesamte Prüfungsgruppe. Alle bestanden.
Zum Abschluß des Prüfungswochenendes wurden dann die Lizenzen an diejenigen verteilt, die alle Prüfungsteile absolviert hatten. Somit konnte ich nach 8 Jahren meine ersehnte A-Lizenz in der Disziplingruppe Lauf in Empfang nehmen. 2005 habe ich mit Kinderleichtathletik in Schrozberg angefangen, 2006 die C-Lizenz in Albstadt 2010 die B-Lizenz in Karlsruhe und jetzt 2013 die A-Lizenz.
In Erinnerung bleiben natürlich auch die Gespräche mit Spitzensportlern und Meistertrainern, die mir geholfen haben meine Sicht des Trainings um die Perspektiven der Athleten und deren Trainer zu erweitern und abzurunden. Zum Abschluß gelang es mir und meinem Trainerkollegen Rafael Treite auf ein „Finisherfoto“ mit den Größen der deutschen Leichtathletik zu gelangen, die ebenfalls ihre A-Lizenz in der Tasche hatten.
TH